"Kaffeemühle" mit Ausblick - 2008

    Raum Konzept: Das Mehrfamilienhaus Baujahr 1934 ist in der klassischen „Kaffeemühlen-Architektur“ der 20er bzw. 30er Jahre erbaut. Es ist nicht im Backsteinstil erbaut, sondern war verputzt und ursprünglich weiß gestrichen. Häuser dieser Bauart zeichnen sich durch einen fast würfelförmigen Körper sowie ein Walmdach mit Dachfirst aus und wurden im Volksmund auf Grund ihrer Optik „Kaffeemühle“ getauft. Was man bei diesem Gebäude noch sehr gut erkennt: Ursprünglich wurde die Kaffeemühle als Zweifamilienhaus konzipiert. Das obere und untere Geschoss sind getrennt nutzbar und das Treppenhaus ist im Originalzustand ein abgeschlossener Raum. Durch die Wohnungsknappheit in den 20er Jahren wurde der erste Stock oft vermietet. Viele Kaffeemühlen haben einen Erker, auf dem im ersten Stock ein Balkon thront. Der erinnert an das herausziehbare Schubfach einer echten Kaffeemühle. Im Erdgeschoss befinden sich meist drei ineinander übergehende Wohnräume, die L-förmig um die Treppe liegen, plus Küche und Bad. In dieser „Kaffeemühle“ ist das Dach zusätzlich ausgebaut. Es war Wunsch des Auftraggebers, auch für das Dachgeschoss einen Außenbereich zu schaffen. Dafür wurde das Dach auf der Südseite geöffnet und die nun zur Verfügung stehende Fläche als Terrasse ausgebildet. Der vorhandene Raum der Küche wurde vergrößert und bildet den Zugang dazu. Die Architektur lehnt sich an das Erscheinungsbild vom Balkon im 1.OG an.

    Material: Das Wärmedämmverbundsystem für die Fassade wurde aus Kostengründen in Polystyrol ausgeführt. Die Dachdämmung besteht aus Mineralfaser mit Holzweichfaserplatten. Die Fenster sind als Kunststofffenster mit 2-fach Wärmeschutzverglasung eingesetzt. Das Dach wurde neu eingedeckt. In der Fassade dominiert die Farbe gelb. Der Sockelbereich ist in einem dunklen Grün gehalten.

    Energie: Idee war, das Haus soweit energetisch zu sanieren, dass ein Gebäudestandard gemäß der damaligen EnEV 2007 erreicht würde, um die Maßnahmen außer über ProKlima auch über das damalige KfW-Förderungspaket zu finanzieren. Dies ist soweit gelungen, indem die Außenwände mit 16cm, das Dach mit 18cm, die Geschossdecke zwischen KG und EG mit 8cm von unten sowie die oberste Geschossdecke mit 28cm Wärmedämmung gedämmt wurden. Die alten Fenster wurden durch 2-fach Wärmeschutzverglasung ersetzt. Die bestehende Heizungs- und Warmwassertechnik wurde nicht verändert.

     

    • Private Auftraggeber, Hannover
    • Einfamilienhaus 1934
    • Umbau und Energetische Modernisierung zum EnEV Neubaustandard
    • Bau einer Dachterrasse mit gleichzeitiger Vergrößerung der Küche im DG